Abschied von Gerd Jäger

Der Berger Ortsverband der Grünen trauert um einen ganz besonderen Menschen, der plötzlich und für uns noch nicht wirklich fassbar am 25. Juli 2019 verstorben ist. 

Gerd Jäger war ein grünes Urgestein, Gründungsmitglied des Ortsverbands im Jahr 1984 und seitdem unermüdlich, authentisch und sehr entschlossen auch als Gemeinderatsmitglied im Einsatz für den Schutz der Natur – in seiner selbsterwählten Heimatgemeinde und weit darüber hinaus. 

Am Abend vor seinem Tod hatte der Ortsverband ein Treffen. Gerd, der seit Ende Juni Beisitzer des neuen Vorstands war, ging mit uns auf Zeitreise und gab einen sehr beeindruckenden Rückblick darüber, was die Grünen in Berg seit ihrer Gründung erreicht haben. 
Er wirkte sehr zufrieden an diesem Abend, freute sich, dass so viele Unterstützer und Interessierte gekommen waren und dass ein neuer Grünen-Aufbruch spürbar war. Im Nachhinein erscheint diese Veranstaltung vielen Anwesenden als eine Art „hoffnungsvolle Übergabe“ von Gerd an die nächste Grünen-Generation. 

In dieses traurig-schöne Bild passt auch ein Zitat von Bert Brecht, das Gerd noch am selben Abend oder am Morgen danach in einem Brief an eine seiner Nachfolgerinnen verewigt hat: 

„Doch der Mann in einer heitren Regung fragte noch: 
‚Hat er was rausgekriegt?‘ 
Sprach der Knabe: ‚
Dass das weiche Wasser in Bewegung mit der Zeit den harten Stein besiegt. 
Du verstehst, das Harte unterliegt.‘“

Wir versprechen Dir, lieber Gerd: Wir werden in Bewegung bleiben und mit vereinten Kräften versuchen, in Deinem Sinne und mit dem von Dir immer wieder geforderten Mut weiterzumachen: für die Natur, für Gerechtigkeit – für eine Welt, in der alles Lebendige mehr Wert innehat als Geld. 

Sichtlich zufrieden: Gerd Jäger mit seinen Nachfolgerinnen Eva-Maria Marxen und Katrin Stefferl am Abend der Vorstandswahl Ende Juni 2019.