Vom Sturm in die Rückendeckung
3. März 2021Ausstieg und Einstieg
1. April 2021Abschiedsworte an den Berger Gemeinderat
Unser Ratsältester Stefan Mair zieht sich aus der Gemeinderatsarbeit zurück (mehr dazu hier). Seine Abschiedsrede macht einmal mehr deutlich, warum wir uns glücklich schätzen können, dass er dem GreenTeam auch in Zukunft ideenreiche Rückendeckung gibt:
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister und die ganze Räteschaft, Gäste und die Presse,
knapp vor einem Jahr hat uns das Gemeindevolk das Vertrauen gegeben, konstruktiv, zum Wohle der Gemeindeentwicklung zu arbeiten. Und ich als Ratsältester hatte die Ehre und Verpflichtung, den neuen Bürgermeister zu vereidigen. Die Rätinnenschaft und Räte wurden ebenfalls vereidigt.
Dann ging es los! Ich und die zwei neuen Grünenteam-Damen, die Anfänger neben dem Altbewährten, wir spitzten die Ohren. Wie wird es werden? Und es wurde mit unserem neuen Bürgermeister eine lebendige Sache. Die Beiträge und Meinungsansichten von den verschiedenen Gremien kamen – wie sie auch ausfielen allesamt berechtigt – wortstark zu Tage. Und ich als etwas schwerhöriger Neuling hatte Mühe, mit den weiten Abständen die Kollegen und Kolleginnen zu verstehen.
Die klimatischen Verhältnisse unter den Gremien waren teils frostig, aber auch die hat der Klimawandel allmählich auftauend zum Guten geführt. Und dann die Frage: Was habe ich als gewählter Grüner neben all diesen Baugeschichten zu bieten? Und es arbeitete und träumte in mir von mit blumig geführten Apfelalleen bestückten Gemeindestraßen. Sie werden dankenswerterweise Realität – das ist schon mal was.
Andere Ideen werden vorerst auf der Strecke bleiben: Ideen gegen die überbordende Heckenunkultur in all den Orten, wo man sich keine Freunde schafft. Ein weiteres, noch viel prekäreres Thema: die Wohnungsnot auf der einen Seite und auf der anderen die vielen halb bis ganz leeren Häuser und Paläste. Sie müssten nur bezogen werden und die Wohnungsnot wäre größtenteils kein Thema mehr! Weder Flächenverbrauch noch Erschließungskosten und Straßenbau wären zu beklagen. Das aber nur einige Themen und Anliegen zu meinem Gemeinderatsauftrag.
Lieber Herr Bürgermeister und Räte, Damen und Herren! Meine Zeit als Ratsältester und anstehender 84-Jähriger war leider wegen schon besagter Hörschwäche viel zu kurz. Euer Einvernehmen für das Wohl der Gemeinde soll Frucht tragen. Ihr seid jetzt, soweit es Euch gesetzlich möglich, die Handwerker. Kümmert und schmiedet an Eurem Gemeindewohl! Ich wünsche Euch eine gute und glückliche Hand dazu.
Und Euer zukünftiges Rathaus soll nicht nur voll von kalten, trockenen Gesetzesstatuten sein, sondern auch ein Bürgerhaus mit Herz und Seele, das den Bürger mit einnimmt. Ein Haus, das lebt von Handwerksgeist, mit einem Geruch und Duft von Bauernhof und Kultur, der Ehrlichkeit und Bescheidenheit nicht zu schade. Wenn ihr den Ärmsten an Eurer Tafel dient, dann ist es gut.
Auf eine königlich blumig leuchtende Gemeinde, nicht als Museum, sondern in einem neuen Zeitgeist als pulsierendes Wesen – so soll es werden.
Machts’as Guat – ich danke Euch!“