Transparent. Messbar. Professionell.
14. Juli 2020Wir sind BergMeister!
23. Juli 2020Das neue Rathaus wird ohne Nachhaltigkeitszertifizierung gebaut
Wir haben bei der Gemeinderatssitzung wirklich alles gegeben – leider ohne den erwünschten Erfolg. Die lange Diskussion, in der unsere GemeinderätInnen immer wieder zahlreiche Argumente für die professionelle und neutrale Begleitung durch ein Nachhaltigkeitsaudit beim Rathausneubau eingebracht haben, hat gezeigt, dass eine fundierte Entscheidung dieser Tragweite eigentlich noch mehr Zeit und Informationen gebraucht hätte. Eine gute Möglichkeit dafür wäre etwa die heutige (!) Sitzung des „Arbeitskreises Rathausneubau“ gewesen.
Bedauerlicherweise ging es dann aber plötzlich ganz schnell: Der vorgeschlagene, auf etwa 5.000 Euro geschätzte „PreCheck“, der prüfen sollte, inwieweit die Projektplanung bereits Kriterien für eine Zertifizierung erfüllt, wurde mit 15:6 Stimmen abgelehnt. Und dann wurde auch noch die angekündigte Vertagung zurückgenommen und doch sofort darüber abgestimmt, ob wir überhaupt mit einer Zertifizierung bauen wollen. Unsere VertreterInnen Katrin Stefferl, Verena Machnik und Stefan Mair stimmten zusammen mit Bürgermeister Rupert Steigenberger und Sissi Fuchsenberger (SPD) dafür, alle übrigen GemeinderätInnen (BG, CSU, QUH und Werner Streitberger (SPD) geschlossen dagegen.(Anke Sokolowski von der FDP war nicht anwesend.)
Wir geben zu: Das schnelle Vorgehen und vor allem das eindeutige Ergebnis haben uns überrascht – schließlich hatten sich ja die Gemeinderatsmitglieder, die schon im „alten“ Gemeinderat saßen, bereits bei der Ausschreibung klar für ein Zertifikat ausgesprochen. Und die immer wieder angesprochenen Mehrkosten für eine transparente und messbare Begleitung in puncto Nachhaltiges Bauen wären mit höchstens 110.000 Euro und damit unter einem Prozent der gesamten Projektkosten (inklusive Zertifikat) unserer Meinung nach eine vertretbare Investition gewesen, die das neue Berger Rathaus zu einem wirklich zukunftsfähigen Vorbild gemacht hätten. Um eins noch mal festzuhalten: Uns ging es nie darum, das Rathaus mit „einem Zertifikat zu schmücken“, wie wir es bei der Sitzung gestern oft gehört haben. Uns ging es um den transparenten Inhalt, den ein Zertifikat zum Ausdruck gebracht hätte: Die Sicherheit, dass wir auf dem neuesten Stand wissenschaftlicher Kenntnisse ein Haus gebaut hätten, das in ökologischer, ökonomischer, soziokultureller und funktionaler Hinsicht den Ansprüchen wirklicher Nachhaltigkeit gerecht geworden ist.
Wir wissen, dass dieses Thema für viele BergerInnen von hoher Bedeutung ist und wir versprechen: Wir werden weiterhin alles geben, damit das Rathaus trotzdem die aktuellsten Anforderungen an einen tatsächlich nachhaltigen Bau erfüllen wird – auch wenn wir befürchten, dass das jetzt ohne einen für dieses Thema so wichtigen, unabhängigen Expertenrat deutlich schwieriger werden wird.
Immerhin haben alle GemeinderätInnen versichert, dass sie ja grundsätzlich für Nachhaltiges Bauen seien. Wir hoffen sehr, dass wir sie bei künftigen Entscheidungen diesbezüglich beim Wort nehmen können und uns das gelingen wird.
#zusammenschaffenwirwas
Was sonst noch auf der Gemeinderatssitzung besprochen wurde, könnt ihr in Kürze hier nachlesen.