WANTED: Wadeln zum Radeln!
8. Juni 2020Große und kleine Baustellen
2. Juli 2020Vierbeiner betreffende Fake-Schilder, ein Bachhausen betreffendes Feuerwehrauto, eine tolle, die Berger KünstlerInnen betreffende A(u)ktion, das Miteinander und die Umwelt betreffende Grüne Anfragen, ein die Berger Obdachlosen betreffendes Regelwerk, zwei den Höhenweg und den Milchberg betreffende Bauvorhaben – und eine die kommunalpolitische Taktik betreffende Lehre. Diese Erkenntnisse gewannen wir in der kurzen vierten Gemeinderatssitzung:
Ein Verbot, das gar keins ist
In der letzten Sitzung kam seitens der SPD die Frage auf, was es mit angeblich von der Gemeinde aufgestellten Schildern in der Nähe des Kreuzwegs auf sich hat, die eine Anleinpflicht für Hunde verordnen. Bürgermeister Steigenberger klärte jetzt auf, dass es sich um gefälschte Schilder handelte – und dass sie entfernt wurden.
Fakten-Randbemerkung zum Fake-Verbot: Unbemerkter Hundekot in Gras, Heu oder Silage kann zu schweren Erkrankungen von Kühen und im schlimmsten Fall zu totgeborenen Kälbern führen. Wussten einige von uns auch noch nicht – zum Glück haben wir im GreenTeam auch sehr erfahrene Landwirtschaftsexperten, die uns bei solchen Themen aufklären können… Deswegen unser Appell an alle HundebesitzerInnen: Bitte achtet darauf, dass eure Vierbeiner auf keinen Fall in landwirtschaftlich genutzten Wiesen rumtoben – andere Auslaufmöglichkeiten gibt es hier ja glücklicherweise noch zu genüge!
Besser gerüstet
Die freiwilligen HeldInnen der Bachhauser Feuerwehr können seit Februar mit einem neuen Löschfahrzeug ausrücken. Gekostet hat es die Gemeinde Berg 291.000 Euro, die übrigen 70.000 Euro wurden von der Regierung von Oberbayern übernommen.
Diese kleine Stelle des World Wide Web eignet sich hervorragend dafür, ein großes Dankeschön an all die freiwilligen FeuerwehrlerInnen in der gesamten Gemeinde hinauszuposaunen: Es ist wirklich gut zu wissen, dass Ihr da seid, wenn’s brennt, überläuft oder anderweitig Not am Mann/an der Frau ist – DANKE!
Made in Berg
Unser Kulturbeauftragter Andreas Ammer (QUH) hat gemeinsam mit der Kuratorin Katja Sebald im Namen der Gemeinde Berg eine fantastische Corona-Aktion namens „Made in Berg“ auf die Beine gestellt, um die vielen und vielseitigen Berger KünstlerInnen zu unterstützen. Die Werke von 16 verschiedenen Kunstschaffenden konnten zum einmaligen Einheitspreis von 300 Euro erworben werden. Allerdings nur, wenn man sehr schnell war: Die ersten drei Kunstwerke waren bereits in der ersten Minute weg vom Berger Online-Markt – und auch alle anderen wurden zügig „ersteigert“. (Ein ganz besonders schönes Werk hat sogar innerhalb des GreenTeams den Weg vom Erschaffenden zum erfreut Betrachtenden gefunden…). Wer mehr über die teilnehmenden KünstlerInnen erfahren möchte, die unsere Gemeinde so wunderbar bereichern, klickt am besten mal hierhin: https://www.made-in-berg.de/
Auch hier gibt’s eine Randbemerkung: Wir fanden diese Aktion wirklich genial und freuen uns sehr, dass sie so ein Erfolg war! Noch mehr gefreut hätten wir uns allerdings, wenn wir und die anderen GemeinderätInnen im Vorfeld darüber informiert gewesen wären – und damit die Gelegenheit gehabt hätten, auch euch zu informieren. Auch ein bisschen „Werbung“ auf der Gemeinde-Webseite wäre schön gewesen. Beim nächsten Mal wird’s anders laufen – das haben uns auf Nachfrage sowohl der Bürgermeister als auch der Kulturbeauftragte zugesichert.
Grüne Anfragen
Das GreenTeam hat ein paar Anfragen gesammelt, die unsere drei GemeinderätInnen auf der Sitzung vorgetragen haben. Aufgrund des herannahenden, die Meisterschaft vorzeitig entscheiden könnenden Fußballspiels – das ist leider kein Witz! – wurden diese allerdings vorerst ohne große Erörterungsmöglichkeiten kurz und knapp behandelt. Hier das Zwischenergebnis (wir wissen nämlich auch: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“):
1. Anfrage:
Wird es trotz der Corona-Pandemie eine Bürgerversammlung geben und wie sieht es mit der von Herrn Steigenberger im Wahlkampf angekündigten Bürgerbeteiligung (in Anlehnung an das Starnberger Vorbild STAgenda) aus?
Antwort des Bürgermeisters:
Für eine Bürgerversammlung müsse erst geprüft werden, wann und inwieweit eine größere Veranstaltung angesichts der Corona-Schutzvorkehrungen rechtlich möglich sei. Eine Bürgerbeteiligung in Form eines eigenen Arbeitskreises möchte Herr Steigenberger beim ersten Treffen des (vom GreenTeam beantragten) ‚Ausschusses für eine nachhaltige Gemeindeentwicklung‘ besprechen.
2. Anfrage:
Warum werden gemeindeeigene Grünflächen trotz anderslautender Abstimmung des letzten Gemeinderats teilweise immer noch nicht insektenfreundlich gestaltet?
Antwort des Bürgermeisters:
Viele BürgerInnen würden sich eine wechselnd blühende Bepflanzung wünschen. Nachdem Katrin Stefferl bei diesem Thema nicht nachlassen wollte, kündigte Herr Steigenberger an, mit den Bauhof-Mitarbeitenden über Möglichkeiten zu sprechen.
3. Anfrage:
Ist in diesem Jahr ein Austausch mit unserer französischen Partnergemeinde Phalsbourg geplant?
Antwort des Bürgermeisters:
Die Gemeinde habe schon lange nichts mehr von Phalsbourg gehört. Man wisse auch nicht, ob mittlerweile schon ein neuer Bürgermeister gewählt worden sei. (Wir haben mittlerweile herausgefunden: Es gibt noch keinen neuen Bürgermeister – die Stichwahl zwischen den drei im Rennen verbliebenen Kandidaten findet am 28. Juni statt.) Eine Kontaktaufnahme per Mail sei aber seitens der Gemeinde Berg in dieser Woche gestartet worden.
4. Anfrage:
Warum befinden sich im gesamten Gemeindegebiet so gut wie keine Mülleimer an Bushaltestellen sowie Bänken auf Spazierwegen (was dazu führt, dass um diese Stellen überall Müll herumliegt)? Könnte man das wieder ändern?
Antwort des Bürgermeisters:
Die Mülleimer seien entfernt worden, weil zu viele Menschen dort ihren Haus- und Restmüll entsorgt haben. Eine neue Aufstellung von Mülleimern sei ein Kostenfaktor, der in den jetzigen Zeiten schwer zu rechtfertigen sei.
Erneute Randbemerkung: Die Themen „Grünflächen“ und „Mülleimer“ werden uns also so wie es aussieht noch eine Weile begleiten.
3x genehmigt
Einstimmig genehmigt wurde eine Satzung für die Obdachlosenunterkunft in Unterberg. Mit großer Mehrheit genehmigt wurde ein Bauvorantrag für die Errichtung von fünf Häusern auf einem 3.755 Quadratmeter großen Grundstück am Höhenweg in Sibichhausen (mit drei Gegenstimmen aus den Reihen von CSU und SPD) – der hier vorgesehene Bebauungsplan wurde leider gerichtlich quasi für nichtig erklärt, weswegen der Bebauung rechtlich nichts im Wege steht. Mit noch größerer Mehrheit genehmigt wurde ein Bauvorantrag für die Errichtung eines Doppelhauses am Milchberg in Kempfenhausen (mit einer Gegenstimme von unserem Gemeinderat Stefan Mair). Das Grundstück liegt zwar im Außenbereich, ein (Wohn)Baurecht ist aber im Flächennutzungsplan vorgesehen.
Beachtenswerte Randbemerkung hierzu: Wir finden richtig gut, dass unsere Bauamtsmitarbeitenden trotz des leider nicht mehr wirksamen Bebauungsplans einen verbindlichen städtebaulichen Vertrag erwirken konnten, der den Schutz mehrerer alter Bäume auf dem Grundstück gewährleistet.
Schnell vorbei
Der nichtöffentliche Teil war dann mit einem Tagesordnungspunkt auch schnell abgewickelt, so dass die Sitzung bereits nach einer guten Stunde beendet war.
Taktische Umstellung
Auch wenn unter GreenTeam-Mitgliedern glühende FCB-Fans sind, waren uns die zu besprechenden Themen der Sitzung selbstverständlich (?!) wichtiger, als das Live-Miterleben des zugegebenermaßen wunderbar anzuschauenden Lewandowski-Tores zur ersten Geistermeisterschaft der Geschichte. Da offensichtlich unter den übrigen GemeinderätInnen aber noch glühendere Fans sind, haben wir eine taktische Lehre aus der vierten Gemeinderatssitzung gezogen: Wir werden unsere Anfragen künftig lieber bei Terminen stellen, die nicht mit einem Fußballspiel kollidieren…
Das war sozusagen die Schlussbemerkung.
Die nächste Gemeinderatssitzung findet am 30. Juni statt – wo steht leider noch nicht fest.